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Die Hochschulen

C: Herr Wellner, könnten wir uns heute über die Hochschulbildung

unterhalten? lch glaube, ich weiß jetzt genug über das Schulsystem und die Berufsausbildung.

D: Über diese Frage würde ich gern mit Ihnen sprechen. Heutzutage wird von einem jungen Menschen viel verlangt. Er muß die immer fortschreitende Technik und neue Theorien beherrschen, denn die Zeit bleibt nicht stehen. Die Theorie und die moderne Technik entwickeln sich mit jedem Tag, immer wieder muß er Neues lernen. Deswegen wollen auch mehr und mehr junge Leute studieren-

C: Das kann man sich leicht denken. Welche Universität ist die älteste Universtät in Deutschland?

D: Die Universität Heidelberg, sie wurde im Jahre 1386 gegründet. Ihr folgten die Universität Leipzig (gegründet 1409) und die Universität Rostock (gegründet 14l9). Es gibt natürlich auch ganz junge Universitäten; mehr als 20 sind erst nach 1960 gegründet worden.

C: Wie sah eine deutsche Universität in der alten Zeit aus?

D: Um diese Frage zu beantworten, muß ich einen kleinen geschichtlichen Rückblick geben- Wie gesagt, haben die deutschen Universitäten eine lange Geschichte hinter sich. Bis ins 17. Jahrhundert hatte eine traditionelle deutsche Universität etwa 200 Studenten in 3 Fakultäten, nämlich in der theologischen, der juristischen und der medizinischen Fakultät- lm Mittelalter muß der Student zuerst die alIgemeinbildenden Fächer - Grammatik, Thetorik, Dixalektik, Arithmetik, Geometrie, Musik, Astronornie - studieren. Diese Fächer wurden auch die Freien Künste genannt. Nach dem Studium dieser Fächer entschied er sich für eine der oben genannten

Fakultäten,

C: Ein Freund von mir sagte, daß damals im Unterricht lateinisch gesprochen werden rnußte.

D: Das stimmt, aber nur bis ins 18. Jahrhundert.

C: Wie war es im 19. Jahrhundert?

D: Man begann im 19. Jahrhundert, Reformen durchzuführen.Die Freien Künste wurden in der neuen philsophischen Fakultät zusammengefaßt. Was die Lehrmethod. betraf, so mußten die Studenten in Seminaren Referate halten und mit dem Professor und den anderen Studenten darüber diskutieren.

C: Heute gibt es an den Universitäten aber sehr viel rnehr Fächer

als früher. Wie kommt das?

D: Das Wissen wurde auf sehr vieIen Gebieten irnmer größer, vor allem auch in den Naturwissenschaften. Ein einzelner Gelehrter konnte nicht mehr alle Gebiete übersehen. So kam es zu einer Aufteilung in Spezialgebiete, die dann zu eigenen Fächern an den Universitäten wurden. Neben der Lehre wurde dabei die Forschung immer wichtiger. Ich denke hier besonders an die im Jahre 1810 von Wilhelm von Humboldt geschaffene Reformuniversität Berlin, die lange Zeit den Charakter aller deutschen Universitäten geprägt hat.

C: Welche Merkmale hatte diese Universität in Berlin?

D: Die Hochschule Humboldtscher Prägung war vor allem eine Stätte zweckfreier wissenschaftlicher Lehre und Forschung und war auf eine kleine Elite eingestellt. Dieses Ideal geriet allmählich in immer größeren Widerspruch zu den Erfordernissen der rnodernen Industriegesellschaft, die die gleiche Bildungschancen für alle schaffen möchte. Auch bedingt durch die Entwicklung der Wirtschaft wollen immer rnehr Leute an den Hochschulen studieren. So entstanden Technische Hochschulen, Pädagogische Hochschulen und x insbesondere in den 70er und 80er Jahren - Fachhochschulen.

C: Soll das bedeuten, daß aus den traditionellen Universitäten für eine kleine Elite Hochschulen für breite Schichten der Bevölkerung wurden?

D: So ist es. Man kann sagen, man bemüht sich um Chancen gleichheit.

C: Wissen Sie, wieviele Studenten jetzt an den deutschen Universitäten immatrikulliert sind?

D: 1, 83 Millionen.

C: Was versteht man unter dem Begriff,,Numerus clausus"? Darf

ich Sie um eine kürze Erläuterung bitten?"

D= Der große Andrang zu den Hochschlllen hat trotz bisherigem

Neu- und Ausbau der Hochschulen dazu geführt, daß für gewisse Fächer, wie Medizin, Betriebswirtschaft, Informatik usw. eine Zulassungsbeschränkung eingeführt werden mußte. Nur jeder dritte oder vierte Bewerber kann für ein Studium in den Numerus clausus-Fachern so fort einen Studienplatz bekommen.

C: Werden den Studenten feste Studienplane empfohlen?

D: Ja, aber in der Gestaltung des Studiums sind die Studierenden

traditionell recht frei, vor allem in den sprachlichen und den historischen Fächern. Für viele Studiengänge werden zwar Studienpläne empfohlen, und es wird eine Zwischenprüfung verlangt, doch können die Studenten weitgehend selbst entscheiden, bei welchem Professor sie bestimrnte Pflichtveranstaltungen besuchen wollen, weil in vielen Fächern Parallelveranstaltungen angeboten werden- In den naturwissenschaftlichen Fächern gibt es schon seit langem feste Studienpläne.

C: Und das kann ich gut verstehen. Wie wird das Studium abgeschlossen?

D: Das Studiurn an den Hochschulen wird rnit der Diplomprüfung, der Magisterprüfung oder rnit dern Staatsexamen abgeschlossen. Danach ist eine Promotion möglich.

C: Glauben Sie, daß die deutschen Universitäten einer Reform bedürfen? Sie sehen mich fragend an, ich will mich deutlicher ausdrücken. Gibt es Überlegungen hinsichtlich einer Hochschulreform?

D: Daran besteht kein Zweifel. Seit langem ist die Diskussion über

eine Reform des Studiums im Gänge, deren Ziel in erster Linie darin liegt, die Studienzeit zu verkürzen. Heute studiert ein Student bei uns über 14 Semester, also mehr als 7 Jahre an der Universität. Das ist auch im Vergleich zu anderen Ländern zu lang. Auch Lehrmethoden und Studieninhälte lassen viel zu wünschen übrig. Es wird Zeit, daß hier etwas geschieht. Ich begrUpe diese Reform, ich hoffe nur, da8 keine Studiengebühren entrichtet werden mussen. Denn jetzt will man anfangen zu sparen, jetzt, wo kein Geld mehr da ist. lst das nicht paradox?

C: Ja, so ist das.

Vokabeln

theologisch 神学的

juristisch 法学的

die Rhetorik 修辞学,雄辩术

die Dialektik 逻辑学,辩证法

die Arithmetik 算术

die Geometrie 几何学

die Astronomie 天文学

das Seminar -e 课堂讨论

die Reformuniversität 改良大学,柏林洪堡大学

die Prägung -en 特点

zweckfrei Adj. 纯的

die Elite -n 精华,尖子

das Ideal 样板,模式

die Bildungschance -n 受教育的机会

die Chancengleichheit -en 机会均等

immatrikulieren Vt. 注册

der Andrang 涌向

die Betriebswirtschaft 企业管理

die Informatik 信息学

die Diplompräfung -en 理工科毕业考试

die Magisterpröfung -en 文科毕业考试,硕士考试

das Staatsexamen - 国家考试

die Promotion 授予博士学位

hinsichtlich PrAp. (G) 在.....方面

paradox Adj. 奇谈怪论的

Erläuterungen

1. Das kann man sich leicht denken: 这很容易想得到

2. die sieben freien Kunste: 人文科学,七艺(包括语法、修辞、逻辑、算术、几何、音乐和文学)

3. was die Lehrmethode betraf (betrifft),...: 至于教学方法

4. auf eine kleine Elite eingestellt sein: 面向少数尖子人才

5. zu etwas in immer größeren Widerspruch geraten: 与……发

生越来越大的矛盾。

6. Numerus clausus: 招收名额限制

7. Darf ich Sie um eine kleine Erläuterung bitten? 我可以请您

简单地解释一下吗?

8. Ich will mich deutlicher ausdrucken: 我想表达得清楚一点。

9. Daran besteht kein Zweifel: 对此毫无疑问。

1O. im Gange sein: 正在进行之中

11. Auch die Lehrmethoden und Studieninhalte lassen viel zu

wünschen übrig: 教学法与教学内容有待改进

12. Studiengebühren entrichten: 收学费

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